28. April 2016 20:00 Uhr ORPHNE Text: Ferdinand Schmatz Annelie Gahl: Violine Ferdinand Schmatz : orphne Die Geburt des Gesangs geht einher mit der Geburt der Stimme als solche. Von innen kommend, wendet sich der Laut von der Kehle an das Ohr des Anderen, der Anderen, verlangend ist es ein Zaudern zwischen Ich und Du. Gehört wird immer. Mit dem Verlassen der Laute aus dem Munde ist die Geburt der Sprache, aber auch schon ihr Tod anwesend. Das Sprechen verlängert diesen Zeit-Raum, der Gesang macht ihn allgegenwärtig, eine Utopie ohne Anfang und Ende - ein, unser orphisches Motiv! Zu hören in den Menschen, den Wesen, den Dingen. Bedarf es einen Grund? Ja: Den über die Verführung hinaus. Wie weit reicht diese, ist sie eine des Selbst oder reißt sie das andere Selbst der Wesen und Dinge mit in die Höhe und in den Grund: Himmel, Hölle wie Wolke, Höhle. Ja, orphne Ferdinand Schmatz Eine sehr reizvolle Aufgabe, diesen ausnehmend vielschichtigen Text einzurichten für einen Sprecher (Ferdinand Schmatz) und Violine solo (Annelie Gahl) - zwei in ihrem Metier hervorragenden Künstlern. Die Vielschichtigkeit des Textes kommt meinem vielschichten Denken beim Komponieren entgegen, wobei die einzelnen Abschnitte auch als eigene Musikstücke funktionieren ... damit auch noch einmal einen Bogen spannen und in ihrer Abfolge mit Rücksicht auf eine entsprechende Dramaturgie entwickelt wurden. Die Solistin wechselt zwischen einer Geige mit Präparierungen und einer mit Skordatur. Damit kann die klangliche Vielfalt erweitert werden bis in mikrotonale Bereiche. (Bruno Strobl) Bruno Strobl Zahlreiche Aufführungen im In- und Ausland, bei vielen Festivals für neue Musik (z. B.: Weltmusiktage der IGNM in Budapest 1986 und Seoul 1997, bei den Dresdener Tagen für zeitgenössische Musik, bei den aspekten Salzburg, beim Festival zeitgenössischer Musik in Bozen, bei Nuova Consonanza in Rom u. v. a.), Aufnahmen durch den ORF, durch den Slowenischen Rundfunk und das Slowenische Fernsehen, den Deutschen Rundfunk und durch das Deutsche Fernsehen. Seit 2002 verschiedene Musiktheaterprojekte in Zusammenarbeit mit „neuebuehnevillach“. 2012 vielbeachtete Aufführung der Kirchenoper „Sara und ihre Männer“ im Carinthischen Sommer Ossiach. Genauere Informationen, Werkverzeichnis, Discografie etc.: Annelie Gahl Solistische Auftritte tätigte sie mit der Salzburger Kammerphilharmonie und der Camerata Salzburg u. a. im Linzer Brucknerhaus und im Wiener Musikverein, sowie bei Festivals, wie Wien Modern, Ostrfestival Hall, Festwochen Gmunden, etc. Ihre erste Solo CD erschien 2005 unter dem Titel „innaron“ und beinhaltet Werke von H.I.F. Biber sowie zeitgenössischer österreicher Komponisten. Im Sommer 2009 leitete sie das Barockorchester „Capella Triumphans“ bei den Salzburger Festspielen. Ihr besonderes Interesse gilt der Kammermusik, vornehmlich im Bereich der „Neuen“ und „Alten“ Musik, was zahlreiche Aufnahmen dokumentieren. Sie befasst sich auch intensiv mit Improvisation, dies u. a. als musikalische Partnerin des Tänzers Mario Mattiazzo, mit dem sie mehrere Produktionen im Wiener Schauspielhaus und im Odeon erarbeitete. |
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